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Kleine Freuden des Alltages geniessen

Am frühen Morgen einen Spaziergang im nahegelegenen Wald machen; sich auf dem Heimweg ein paar Minuten Zeit nehmen, um den Sonnenuntergang zu betrachten; den geplanten Familienausflug groß und fett im Kalender markieren; dem besten Freund mit leuchtenden Augen davon berichten, wie …
Welches sind meine kleinen wertvollen Freuden im Alltag, die ich noch bewusster wahrnehmen und geniessen kann? Es sind die kurzen Momente des puren Glücks, die oft an mir vorbei rauschen und die ich verpasse, weil ich beschäftigt bin, meine to-do-Listen abzuarbeiten, weil ich noch schnell ein paar E-Mails beantworten will, bevor das Postfach wieder überquillt.
Wir nehmen uns Zeit für die großen Dinge: die Hochzeiten, die Geburtstage, die Familienfeiern und den Jahresurlaub und hoffen, dass die positiven Gefühle dieser bedeutsamen Ereignisse uns noch ein Stück durch die folgenden, anstrengenden Wochen begleiten.
 
Wie oft erlaube ich mir, so richtig glücklich zu sein?
 
Forscher meinen, dass die Summe kleiner Glücksmomente unser Happinesslevel nachhaltiger beeinflussen als so manches großes Lebensereignis. Eine Strategie, um diese Alltagsmomente, die positive Emotionen hervorrufen, zu steigern, wird in der Wissenschaft der Positiven Psychologie schon seit vielen Jahren untersucht. Sie nennt sich Savouring, was übersetzt so viel bedeutet wie bewusstes Genießen. Es bezeichnet jedoch nicht einfach nur das Erleben positiver Emotionen, sondern ebenso den Versuch, diese positiven Erlebnisse auszudehnen und so für einen längeren Zeitraum auszukosten. Drei verschiedene Formen des Savouring werden genannt: 
 
Den jetzigen Moment bewusst wahrnehmen und genießen
Das positive Erlebnis bewusst verlängern oder in seiner Intensität zu steigern. Es erfordert Achtsamkeit, um diese kleinen Freuden des Alltags zu bemerken und dann auch voll und ganz auszukosten. Dazu gehört, das Handy wegzulegen und sich vom Multitasking zu verabschieden. Ich geniesse Momente mit allen Sinnen– die Sonnenstrahlen auf der Haut, die fruchtige Süße frischer Erdbeeren, der Duft von …. .
 
Vorfreude
Die positive Antizipation eines bevorstehenden schönen Ereignisses. Der nächste Urlaub, das geplante Treffen mit einem Freund, den man lange nicht mehr gesehen hat, oder auch der Sonntag ganz ohne Pläne. Schon Tage oder Wochen im Voraus können wir uns ausmalen, wie wir uns an diesen besonderen Tagen fühlen werden. Nicht umsonst heißt es, dass Vorfreude die schönste Freude ist!
 
Bewusstes Erinnern an vergangene positive Erlebnisse 
Wir können uns all die schönen Dinge, die wir erlebt haben, immer wieder ins Gedächtnis rufen und versuchen, die positiven Emotionen, die wir damals erlebt haben, noch einmal nachzuempfinden. Dies geschieht zum Beispiel, wenn wir anderen davon berichten, was wir Tolles erlebt haben, und von den damit einhergehenden positiven Gefühlen erzählen. Wir können die besonderen Momente unseres Lebens in einem Tagebuchfesthalten oder unsere Wohnung mit Fotos tapezieren, die uns tagtäglich daran erinnern, dass unser Leben mit Glücksmomenten vollgepackt ist.
 
Den Moment einfrieren
Die meisten positiven Emotionen oder Ereignisse sind in ihrer Intensität eher mild (negative Emotionen wie Wut, Angst oder Trauer hingegen erleben wir als sehr intensiv!). ich erlaube mir, die kleinen Freuden des Alltags bewusst wahrzunehmen, und übe mich darin, diese Momente „einzufrieren“. Wie das geht? Immer, wenn ich bemerke, dass ich gerade Freude – oder eine andere positive Emotion – empfinde, halte ich inne und konzentriere ich mich  20-30 Sekunden auf dieses Gefühl um es ganz bewusst wahrzunehmen. Du kannst auch eine „mentale Fotoaufnahme“ des Moments machen und dir das Bild später wieder ins Gedächtnis rufen, um die positiven Emotionen noch einmal voll auszukosten.
 
Sich über Dinge freuen, die nicht eingetreten sind
Studien haben gezeigt, dass etwa 85% der Dinge, aufgrund derer wir uns Sorgen machen, nie eintreten oder sogar ein positives oder zumindest neutrales Ergebnis haben. Das bedeutet, dass die Momente der Erleichterung, der Dankbarkeit oder der Freude darüber, dass etwas gut gelaufen ist, viel kürzer ausfallen als die Zeit, die wir mit den Befürchtungen, was alles schiefgehen könnte, verbracht haben. Ich will mir auch die negativen Dinge, die nicht eingetreten sind, bewusst zu machen und mich darüber freuen.
 
Positive Emotionen ausdrücken
Singen, summen, pfeifen, lachen – andere Menschen glücklich machen – vor Freude auf und ab hüpfen oder ein paar Glückstränen vergießen. Menschen, die ihre positiven Emotionen auch ausdrücken und nach außen zeigen, fühlen sich glücklicher, so zeigen Studien. Für unser Gehirn ist dies ein Hinweis, dass tatsächlich etwas Positives passiert ist. 
 

 
Also los! Hast Du HEUTE schon gesungen, gesummt, ge … und ge … ?

 

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